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Dienstag, 25.08.2009
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Merkels Dinner mit Ackermann im Kanzleramt

Wozu die Aufregung? Das gehört sich doch so, dass man seinen Vorgesetzten gelegentlich zum Essen einlädt.

Frau Merkels Loyalität verdient im Gegenteil Respekt. Denn ein inoffizieller Chef ist doch schließlich auch nur ein Mensch. Und eben Chef.
Wer will da wegen ein paar Bewirtungskosten Erbsen zählen und anschließend in Peanuts umrechnen? Nur politische Neidhammel, die auch mal gerne unter Ackermann Kanzler wären.
Und der Steuerzahler? Der sollte mit der Bezahlung der Finanzkrise doch nun wirklich ausreichend beschäftigt sein. Jammert über einen kleinen Aderlass, während er nicht mal seine Hauptschlagader richtig abdichten kann.

Und der Caterer, die Bedienung, die Sicherheitskräfte und die Chauffeure? Habt ihr Steuerzahler euch schon mal überlegt, wovon die eigentlich leben sollen? So ein Dinner ist ein Konjunkturprogramm. Da weiß man immerhin, dass jeder Cent in die Realwirtschaft fließt. Sonst heißt es doch immer, die Banker würden nur Zahlen und nichts Solides produzieren. Leute – dort wurde doch konkret getafelt und Champagner getrunken. Das ist äußerst produktiv, schon wenige Stunden später. Wichtig ist nämlich nur, was hinten rauskommt.

Hat Helmut Kohl gesagt, der 16 Jahre Bimbes-Republik und Kanzlerdinners hinter sich herauskommen ließ.

Also reiß dich zusammen, Steuerzahler: Du hast schon für weit weniger weit mehr bezahlt.

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Freitag, 24 07.09

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Pro Michael Jackson

Michael Jackson, vom goldenen Käfig direkt in den goldenen Sarg.
Fast von Geburt weg ein Star. Nie ein Kind und deshalb immer ein Kind.

Weltklasse Sänger, weltklasse Tänzer, weltklasse Choreograph.
Weltfernes Leben, weltfremdes Denken, weltweiter Ruhm.

Neverland. Das heißt nicht Niemalsland.
Neverland heißt "niemals landen".
Welch wirres Denken, welch zombiehaft entstelltes Leben mit Designerdrogen und Designerchirurgie!

Die Kulturkritiker weinen und verstehen nicht, wie die Menschen so etwas zum Idol machen können.
Sogar die Theologen weinen und sagen, so groß wie Jesus war er nicht.
Oh ihr armen vertrockneten Vögel – ihr habt ja Recht: Er war kein Messias und bestimmt kein Philosoph.

Aber er hat die Menschen bewegt. Im geheimen Takt ihres Innern und auch äußerlich, im Tanz.
Jesus hätte den Thrill von Thriller in Herz und Beinen gespürt.
Jesus hätte dem Mann sein verquastes Denken barmherzig verziehen.

Euch aber - euch hätte er nicht einmal wahrgenommen.

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Montag, 25.05. 2009

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Nordkorea und die Psychoanalyse

Ein mehr oder weniger todkranker Diktator zündelt vom Krankenbett aus mit Atomwaffen und Kurzstreckenraketen.
Kleine Jungs und ihr Spielzeug? So harmlos ist es nicht. Dieser Mensch hat sich ausschließlich über die Bombe definiert. Und Allmachtsphantasien entstehen aus Gründen der Kompensation - bei solchen, die es nötig haben, Angst zu verbreiten, um die Wichtigkeit der eigenen Person zu unterstreichen. Eine Wichtigkeit, die freiwillig niemand anerkennen würde. Die Bevölkerung hungert, hat keine ausreichende Energieversorgung, alle ökonomischen und sozialen Maßstäbe, an denen sich das Gemeinwohl messen lässt, sind in Nordkorea komplette Fehlanzeige.

In jedem Diktator steckt ein Taugenichts, der nicht begreifen will, dass die Welt nur den Liebenswürdigen liebt. Verdienst und Anerkennung sind sehr mühsam zu erringen: durch Respekt, Sympathie, Arbeit und Selbstentäußerung. Da soll doch lieber gleich die Welt zugrunde gehen, bevor so ein Ego sich selbst seine Erbärmlichkeit eingestehen müsste!
Da diese Gattung Mensch nicht ausstirbt und außerdem der religiös und politisch motivierte Gruppennarzissmus der Terroristen hinzukommt, ist die Existenz von Atomtechnologie unverantwortlich. Sowohl die friedliche Nutzung wie die Waffenentwicklung verbreiten kernwaffenfähiges Material, das zunehmend in falsche Hände gerät. Und es ist noch sehr die Frage, ob es für das absolut Falsche überhaupt die richtigen Hände gibt.

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Montag, der 27.04.09

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Klinsi geht, die Schweinegrippe kommt.
Die Gewichtung der Themen durch die Medien gleicht einem Narrenkostüm. Aus buntscheckigen Versatzstücken wird das Bild geflickschustert, das wir für Wirklichkeit halten sollen.
Wenn Klinsi als gescheiterter Reformator des deutschen Fußballs abgewatscht werden soll, dann kann die Schweinegrippe eben nur als neue Schreckensdimension der Pest bestehen.
Das Infotainment vergrößert alles, um alles gleich zu machen. Gleich bedeutend oder unbedeutend.
Klinsi ist nicht entscheidend für das Schicksal des deutschen Fußballs. Und bei rechtzeitiger Behandlung die Grippe nicht tödlich.
Oder der deutsche Fußball ist gescheitert und wir gehen alle mit ihm zugrunde.
Suchen Sie sich etwas aus.