|
Zitate: LiebeWie in gewölbten Stöcken die Bienen Drohnen ernähren, die sich einig sind in jeder Bosheit, jene aber sich den ganzen Tag bis Sonnenuntergang ständig mühen und weiße Waben bauen, während die Drohnen drinnen bleiben im hohlen Stock und sich fremde Mühe in den Bauch stopfen, gerade so schuf der hochdonnernde Zeus zum Übel der sterblichen Männer die Frauen, die einig sind im Stiften von Schaden. (…) Mit einer Frau schlafen und mit einer Frau einschlafen sind nicht nur zwei verschiedene, sondern geradezu gegensätzliche Leidenschaften. Liebe äußert sich nicht im Verlangen nach dem Liebesakt (dieses Verlangen betrifft unzählige Frauen), sondern im Verlangen nach dem gemeinsamen Schlaf (dieses Verlangen betrifft nur eine einzige Frau). --- Jean de la La Bruyère Launenhaftigkeit ist bei den Frauen der Schönheit als Gegengift eng gesellt, damit die Männer, die ohne dieses Mittel nicht von ihr genesen würden, weniger Schaden erleiden. Man kann von einer Schönheit ergriffen werden, die so vollkommen und so strahlend ist, dass man nichts weiter wünscht, als sie nur anzusehen oder mit ihr zu sprechen Ein schönes Gesicht ist das schönste aller Schauspiele und die Stimme der Geliebten der süßeste Wohlklang. Man erstaunt, im Herzen mancher Frauen eine Leidenschaft zu entdecken, die brennender und stärker ist als die Liebe zu den Männern, ich meine Ehrgeiz und Spiel: solche Frauen machen die Männer enthaltsam, sie haben nichts von ihrem Geschlecht als die Kleider. Die Frauen gehen in der Liebe weiter als die meisten Männer; aber die Männer übertreffen sie in der Freundschaft. Wenige Frauen sind so vollkommen, dass der Mann nicht wenigstens einmal am Tage Grund fände, zu bereuen, dass er eine Frau hat, oder den glücklich zu preisen, der keine hat. --- (Faust) (Mephisto) Das niedrig gewachsene, schmalschultrige, breithüftige und kurzbeinige Geschlecht das schöne nennen, konnte nur der vom Geschlechtstrieb umnebelte männliche Intellekt. Weibliches Urteil Selig durch die Liebe Nie waren Leidenschaften zugleich lebhafter und reiner als die meinigen, nie eine Liebe zärtlicher, wahrer, uneigennütziger. Ich hätte tausendmal mein Glück dem der geliebten Person geopfert; ihr Ruf war mir teurer als mein Leben, und um alle Freuden des Genusses hätte ich nicht einen Augenblick ihre Ruhe gefährden mögen. Darum betrieb ich meine Abenteuer mit so viel Sorge, Heimlichkeit, Vorsicht, dass kein einziges glücklich enden konnte. Mein geringer Erfolg bei den Frauen rührte nur daher, dass ich sie zu sehr liebte. Ich habe seit kurzem - ich weiß nicht wodurch - alle meine Munterkeit eingebüßt, meine gewohnten Übungen aufgegeben; und es steht in der Tat so übel um meine Gemütslage, dass die Erde, dieser treffliche Bau, mir nur ein kahles Vorgebirge scheint; seht ihr, dieser herrliche Baldachin, die Luft; dies wackre umwölbende Firmament, dies majestätische Dach mit goldnem Feuer ausgelegt: kommt es mir doch nicht anders vor, als ein fauler, verpesteter Haufe von Dünsten. Welch ein Meisterwerk ist der Mensch! Wie edel durch Vernunft! Wie unbegrenzt an Fähigkeiten! In Gestalt und Bewegung wie bedeutend und wunderwürdig! Im Handeln wie ähnlich einem Engel! Im Begreifen wie ähnlich einem Gott! Die Zierde der Welt! Das Vorbild der Lebendigen! Und doch, was ist mir diese Quintessenz von Staube? Ich habe keine Lust am Manne - und am Weibe auch nicht, wiewohl ihr das durch euer Lächeln zu sagen scheint. Liebe ist - in einer sonst entgöttlichten, entseelten Welt - der letzte Traum, der noch gelebt wird; sie ist, in einer durchaus entzauberten Welt, die letzte Macht, die noch zu zaubern und in ihrem Zauber das abgekartete Spiel zu stören vermag. Sie ist der einzige Zustand, in welchem Dasein Dichtung und Dichtung Dasein geworden ist; in welchem selbst der Nüchterne so etwas wie poetische Verzauberung erfährt. Sie ist der letzte Bereich, in welchem die Welt noch heil erscheint; in welchem nicht gedacht und getan, in welchem erlebt, in welchem umfassende Macht rein erfahren wird, in welchem Glück und Unglück unausweichlich geschieht. Seit die andern Gewalten nicht mehr zu uns sprechen, selbst die Religion, das Zwillingsgeschwister der Poesie zur dürren Moral verkümmert ist, seit es keinen Heldenkampf, keinen Geschlechterfluch, keine Königshybris und kein Medeaschicksal mehr gibt, keine Nemesis, kein für sich wirkendes Glück oder Unglück, ist Liebe der unerschöpfliche Gegenstand der Poesie. Einst, als alle Lebensäußerungen des Menschen ins Festliche hinüberschlugen, begleitete Lied und Gesang sogar jedes Tun; nun erhebt sich die Melodie fast nur mehr aus dem Liebesgefühl. In ihm ist die Welt noch ganz; in ihm ist der Mensch noch einmal Kind; reines Echo des gewaltigen Rufs. In der Liebe - und nur mehr in ihr - ist jedermann Dichter. Wäre Petrarkas Leidenschaft befriedigt worden; so wäre, von Dem an, sein Gesang verstummt, wie der des Vogels, sobald die Eier gelegt sind. "Wo zum Weib du nicht die Tochter "Das Unerforschliche in der Natur der Weiber spottet jeder Waffe des Mannes. Die, von der wir glauben, dass sie sich uns mit ihrem ganzen Wesen hingab, dass ihr Inneres sich uns erschlossen, betrügt uns am ersten, und mit dem süßesten Kuss saugen wir das verderblichste Gift ein." "Ein ernstlich Verliebter ist in Gegenwart seiner Geliebten verlegen, ungeschickt und wenig einnehmend. Einer aber, der bloß den Verliebten macht und sonst Talent hat, kann seine Rolle so natürlich spielen, dass er die arme Betrogene ganz in seine Schlingen bringt; gerade darum, weil sein Herz unbefangen, sein Kopf klar und er also im ganzen Besitz des freien Gebrauchs seiner Geschicklichkeit und Kräfte ist, den Schein des Liebenden sehr natürlich nachzumachen." "Ihr Weisen, hoch und tief gelahrt, "Auf den Sack schlägt man, den Esel meint man. Wer einen Gruß an das liebe Fleisch zu bestellen hat, darf nur das gute Herz Boten gehen lassen. Wie hab ich’s gemacht? Hat man’s nur erst so weit im Reinen, dass die Gemüter topp machen, wutsch! Nehmen die Körper ein Exempel; das Gesind’ macht’s der Herrschaft nach, und der silberne Mond ist am End nur der Kuppler gewesen." "Wenn du keine Frau hast, so geh ins Gebüsch, folg einer Stute und mach sie zu deiner Frau." Ein junger Mann zum alten Dichter Sophokles: O, die Verstellung und der Leichtsinn der Weiber ist so recht zusammengepaart, um ihnen ein bequemes Leben und einem ehrlichen Kerl manche verdrießliche Stunde zu schaffen! ... das gewöhnliche Ziel der sogenannten Carriere junger Männer ist doch nur, dass sie das Lasttier eines Weibes werden. Neben den Besseren unter ihnen geht die Frau in der Regel wie eine Jugendsünde. Die freie Muße, welche sie zu erarbeiten den Tag hinbringen, braucht der Philosoph selbst. Der Verheiratete trägt die volle Last des Lebens, der Unverheiratete nur die halbe: wer sich den Musen weiht, muss zu den letzteren gehören. ... ungereimt erscheint es, wenn der, welcher die allgemeinste Erkenntnis und die Abschätzung des gesamten Daseins zu seiner Aufgabe erkoren hat, sich mit persönlichen Rücksichten auf eine Familie, auf Ernährung, Sicherung, Achtung von Weib und Kind belastet und vor sein Teleskop jenen trüben Schleier aufspannt, durch welchen kaum einige Strahlen der fernen Gestirnwelt hindurchzudringen vermögen. Am besten halten die, die sich der Liebe nicht entschlagen können, sie fest im Zaum und trennen sie scharf von den ernsthaften Angelegenheiten und Geschäften des Lebens; denn wenn sie sich erst in den Beruf eines Menschen eindrängt, dann verwirrt sie seine Vermögensverhältnisse und macht aus ihm ein Wesen, das seine Ziel völlig aus dem Auge verliert. Es ist wahr: wir lieben das Leben, nicht, weil wir ans Leben, sondern ans Lieben gewöhnt sind. Es ist immer etwas Wahnsinn in der Liebe. Es ist aber immer auch etwas Vernunft im Wahnsinn. Leben wir zu nahe mit einem Menschen zusammen, so geht es uns so, wie wenn wir einen guten Kupferstich immer wieder mit bloßen Fingern anfassen: eines Tages haben wir schlechtes beschmutztes Papier und nichts weiter mehr in den Händen. Auch die Seele eines Menschen wird durch beständiges Angreifen endlich abgegriffen; mindestens erscheint sie uns endlich so - wir sehen ihre ursprüngliche Zeichnung und Schönheit nie wieder. - Man verliert immer durch den allzu vertraulichen Umgang mit Frauen und Freunden; und mitunter verliert man die Perle seines Lebens dabei. Liebe ist nichts als die Angst des sterblichen Menschen vor dem Alleinsein. Jeder Mann, der nicht ein Monster, Mathematiker oder ein verrückter Philosoph ist, ist der Sklave irgendeiner Frau. Eine Frau weiß immer, wo sie vollkommen machtlos ist und meidet ein kaltes satirisches Auge wie den Anblick der Gorgonen. Ein Jüngling liebt ein Mädchen, Das Mädchen heiratet aus Ärger Es ist eine alte Geschichte, |